Gleichzeitig mit der aus baulichen Mängeln notwendig gewordenen Schließung des Opernhauses Erfurt im Jahre 1997 fiel die Entscheidung zugunsten eines Theaterneubaus für Erfurt. Noch im selben Jahr wählte die Jury eines internationalen Architekturwettbewerbs aus 67 Beiträgen den Entwurf von Professor Friedrich und Partner aus Hamburg/Düsseldorf als den besten aus. Im April 1999 erfolgte am neuen Standort im Brühl am Mainzerhofplatz, nur wenige Schritte hinter dem Dom gelegen, der erste Spatenstich und am 14. September 2003 die Eröffnung des zukunftsweisenden Theaterneubaus mit der Uraufführung der Oper „Luther“ von Peter Aderhold.
Die Aufgabe, das Theater Erfurt im Rahmen des Architektenentwurfes mit einer funktionalen Bühnentechnik auszustatten, wurde dem Bühnenplanungsbüro Walter Huneke und Partner übertragen, aus dem wenig später das heutige Planungsbüro Walter Kottke Ingenieure hervorging. In enger Zusammenarbeit mit dem damaligen Technischen Direktor, Herrn Harald Gebauer, und der Theaterleitung wurden mehrere Bühnensysteme entwickelt und untersucht. Besonderes Augenmerk galt der Kooperation mit dem Nationaltheater Weimar. Während der Planungsphasen wurde eine Fusion, mindestens aber eine enge Kooperation der beiden Häuser intensiv diskutiert. Abmessungen der Bühne, Transportwege, der Kulissenhöhen und des 16 m betragenden Durchmessers der Weimarer Drehbühne waren nur einige Aspekte, die dabei Beachtung fanden.
Wurde der Bau des Theaters Erfurt immer wieder durch Überraschungen erschwert – wie beispielsweise im Flutjahr 2002 durch immer wiederkehrende Überschwemmungen in der Unterbühne – konnte mit viel Engagement aller beteiligten Akteure der vorgegebene Kostenrahmen dennoch eingehalten und der erste Theaterneubau des dritten Jahrtausends termingerecht eröffnet werden.
Nutzung:
Musiktheater
Fassungsvermögen:
800 Sitzplätze Großer Saal
200 Sitzplätze Studiobühne
Bühnengrundfläche Hauptbühne:
480 m²
Fertigstellung:
2004
Bauherr:
Stadt Erfurt
Architektur:
pfp architekten bda – Prof. Friedrich Planung, Hamburg